Im Verlauf der Aussaat im Frühjahr habe ich die Farm Staré Sedlo besucht, die sich im Vorgebirge des Böhmerwaldes, unweit von Přimda, der ältesten Burgruine in Böhmen befindet. Deren Eigentümer und Gründer Jiří Černý hat mir einen Vormittag gewidmet, mir einige Fragen beantwortet und mich mit dem Leben auf seiner Farm bekannt gemacht.
Wie weit reicht die Geschichte der Bewirtschaftung auf Ihrer Farm?
Die bekannte Geschichte des Geschlechts, das den Hof in Staré Sedlo Nr. 40 bewirtschaftet, reicht einige Jahrhunderte zurück. In der jüngeren Geschichte des Geschlechts des gegenwärtigen Eigentümer dominiert ein Ereignis aus dem Jahr 1955, wo der Großvater des Eigentümers gezwungen wurde, seine Bewirtschaftung unter dem Einfluss der kommunistischen Kollektivierung zu beenden. In dieser Zeit wurde der Eigentümer der Farm als Kulake und Ausbeuter seiner Nachbarn erklärt und vom einem Tag auf den anderen von seinem Besitz unweit der Stadt Bor bei Tachov vertrieben.
Wie waren Ihre Anfänge und mit welcher Technik haben Sie zu Beginn gearbeitet?
Die Farm haben wir 2007 gegründet und begannen auf 12 ha zu wirtschaften. Wir haben eine „Supra“ gekauft, und seit dieser Zeit wurde die Farm ständig erweitert und vergrößert. Gegenwärtig wirtschaften wir auf 1 350 ha und die „Supra“ haben wir schon nicht mehr.
Wenn ich mich nicht irre, so sind Sie eine komplett ökologische Farm?
Ja, ganz zu Beginn haben wir uns entschlossen, keine chemischen Mittel in der Pflanzenproduktion zu verwenden. Dieser Gedanke wurde ein Pfeiler unserer Farm und ist der Grundgedanke bis heute. Wir denken, dass es eine einzigartige Möglichkeit ist, den Boden dauerhaft nachhaltig für die zukünftige Generation zu bebauen.
Erklären Sie uns bitte die Bedingungen, unter denen Sie arbeiten.
Wir wirtschaften in einer Höhe von 450-500 m ü.d.M, eher auf schwereren und steinigeren Böden. Im Jahr 2018 betrugen die gesamten Niederschläge 350 mm. Das war nicht viel, aber auch nicht wenig. Die Niederschläge kamen zu einem geeigneten Zeitpunkt, und das hat sich an der Qualität der Bestände bemerkbar gemacht.
Welche Früchte bauen Sie an und welche Erträge erreichen Sie?
Zu unseren grundlegenden Früchten gehören Dinkel und Hafer. Dann Frühjahr- und Winterweizen, Kümmel, ökologischen Raps, Erbsen, Mariendistel. Im ökologischen Anbau müssen wir die genaue Vorgehensweise bei der Aussaat einhalten und mehr auf den Feldern abwechseln. Bei Dinkel und Weizen haben wir Erträge von 3 bis 4 Tonnen, bei Hafer von 4 Tonnen. Für unsere Bedingungen, für unsere Böden und für unsere Höhe sind das anständige Erträge, aber bestimmt möchten wir uns noch weiter verbessern und unsere Produktion intensivieren.
Mit Farmet haben Sie bei 3 m angefangen und jetzt sind Sie bei 9 m?
Der Kompaktor mit drei Metern war unsere erste Maschine Ihrer Marke. Mit der schrittweisen Entwicklung der Farm wuchsen auch die Arbeitsbreiten unserer Maschinen. Aktuell verwenden wir einen Kompaktomat mit einer Arbeitsbreite von 6 m, aber auch diesen werden wir in Zukunft in einen mit einer größeren Arbeitsbreite austauschen müssen. Der Ackerboden, den wir mit konventioneller Technologie bearbeiten, hat eine Fläche von 1 061 ha und jetzt im Frühjahr bereiten wir mit dem Kompaktomat über 400 ha vor. Eine weitere Maschine der Marke Farmet in unserer Flotte ist die Sämaschine Falcon SW mit einer Aussaatbreite von 9 m. Und ich kann Ihnen auch verraten, dass wir schon jetzt eine weitere Maschine aus Ihrer Produktion bestellt haben.
Was war für Sie bei der Beschaffung einer neuen Sämaschine wichtig?
Das war hauptsächlich die Leistungsfähigkeit und die Effektivität. Wir haben einen größtmöglichen Behälter und die größtmögliche Arbeitsbreite benötigt. In der ökologischen Landwirtschaft geht es nicht ohne den Anbau von Zwischenfrüchten. Gleich nach der Ernte führen wir eine Ackerschälung durch, in die wir mit Ihrer Sämaschine die Zwischenfrucht einbringen. So schafft ein Mitarbeiter gewöhnlich und hauptsächlich bequem 100 ha täglich auszusäen, was für uns der größte Vorteil der Sämaschine ist. Gerade gestern haben wir 70 ha auch mit vier Überfahrten und einer Änderung der Früchte von Hafer auf Weizen ausgesät. Gewöhnlich aber säen wir 50 ha pro Tag, weil wir durch die Saatbettvorbereitung eingeschränkt sind.
Zu Ihren grundlegenden Früchten gehören auch Weizen und Dinkel, wie kommt die Falcon SW mit diesen Früchten klar?
Die Aussaat von Dinkel hat ihre Eigenheiten und legt große Ansprüche an die Sämaschine. Nach den Erfahrungen mit der Falcon AW, die ein optimiertes Luftsystem und einen hochwertigen Saatgutdosierer hat, haben wir mit der Anlage der Bestände kein Problem. Der Falcon SW beherrscht letztendlich auch die von uns geforderte Aussaat von 250 kg/ha, was wir mit den vorangegangenen Sämaschinen der Konkurrenz nicht geschafft haben. Vor zwei Jahren haben wir Lagerräume gebaut und eine neue Nacherntelinie gestartet. Die gesamt Produktion von uns verkaufen wir ins Ausland, hauptsächlich in die Schweiz.
Und welche Pläne haben Sie für die Zukunft?
Die Deutschen sind im ökologischen Anbau besser und wir möchten mit ihnen gleichziehen. Wir erwägen die Anschaffung eines Sprühers. Auf dem Markt gibt es schon eine große Menge an Elementen und Mikroelementen, die in der Ökologie erlaubt sind und die sich anwenden lassen. Wenn Farmet auch Sprüher herstellen würde, wäre unsere Wahl klar. Einige Male ist es uns schon passiert, dass unsere Nachbarn Ihre Sämaschine gerade mit einem Sprüher verwechselt haben. Offensichtlich liegt das an der einzigartigen Konstruktion, dem großen Behälter und der großen Arbeitsbreite.
Ich möchte gern der Familie Černý für die Zeit danken, die sie sich für mich in der Frühjahrssaison genommen haben, und für deren Erkenntnisse aus der ökologischen Landwirtschaft, die sie mit mir geteilt haben. Ich hoffen, dass sie auch weiterhin der Marke Farmet treu bleiben und dass sie ihnen hilft, in der Konkurrenz der deutschen ökologischen Landwirtschaft zu bestehen.
Ing. Václav Mytyska
Produkt- und Technologieberater